Andreas von Rinn im langen roten Kleid
ObjektnameGemälde
Datierung17. Jh.
Material/TechnikÖl auf Leinwand
InventarnummerRG-364
BereichRechtsgeschichte – Malerei
Beschreibung
Der Legende nach soll der dreijährige Andreas von Rinn – auch Anderl von Rinn – im Jahr 1462 von jüdischen Kaufleuten im Zuge eines religiösen Rituals in dem Tiroler Ort Rinn ermordet worden sein. Derartige antisemitische wurden ausgehend von der Antike bis ins 20. Jahrhundert in ganz Europa erfunden und verbreitet. Eine der bekanntesten ist die Geschichte um Simon von Trient. Seine Geschichte diente im 17. Jahrhundert dem in Tirol tätigen Arzt Hippolyt Guarinoni als Vorlage für seine Schrift über Anderl von Rinn. Die Legende erfuhr eine schnelle Verbreitung, auch infolge kirchlicher Unterstützung. Als Gedenk- und Wallfahrtsort wurde die Kirche in Judenstein als Filialkirche von Rinn gegründet und den unschuldigen Kindern sowie dem seligen Andreas von Rinn geweiht. Der antisemitische Kult um das vermeintliche Märtyrerkind wurde im Jahr 1989 von der Diözese Innsbruck verboten und die Kirche neu geweiht.
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