Gebrochene Brille
Künstler/in
Fritz Steinkellner
(Bad St. Leonhard 1942)
Datierung1971
Material/TechnikSperrholz, Acryl, Lack, Draht
InventarnummerKS-24460/1-4
BereichKunst – Mixed Media
Beschreibung
Das Werk Fritz Steinkellners oszilliert zwischen Abstraktion, surrealer Bildmontage und Experiment. Von der Druckgrafik über die Zeichnung und Malerei bis zur Metallskulptur reicht das Spektrum seiner Arbeiten. Von 1969 bis 1976 hat sich Steinkellner sehr umfassend mit dem Siebdruck auseinandergesetzt, in diesem Zusammenhang steht auch das hier vorgestellte Objekt. Die Siebdruckarbeiten entstanden fast ausschließlich bei Aufenthalten im Rahmen von Arbeitsstipendien im Schloss Wolfsburg in Niedersachsen. Der Ausgangspunkt war stets eine gemalte oder gezeichnete Vorlage. Sie wurde meist exakt auf das Sieb übertragen, die Farben allerdings variieren stark. Alle Siebdrucke wurden vom Künstler von Hand in einer Auflage von 50 Stück gedruckt. Das Technoide des Mediums ist immer präsent, nichts wirkt zufällig, alle Oberflächen sind glatt, die Farbflächen satt. Die Vervielfältigung war für ihn dabei sekundär. Ihn interessierte die Übertragung von einem Medium in ein anderes, ein schöpferischer Prozess, der größte Präzision erfordert. Der Bildraum bleibt flächig, die Komposition ergibt sich aus der Bildlogik, nicht aus einem narrativen Anspruch. Diese Arbeitsweise in Verbindung mit der intensiven, poppigen Farbgebung ist auch bei Arbeiten von Bruno Gironcoli und Walter Pichler aus der gleichen Zeit zu sehen.
Manche der Siebdrucke dienten Steinkellner als Vorlage für Objekte, so auch bei der Gebrochenen Brille aus den Landessammlungen. Das Wandobjekt basiert auf drei verschiedenfarbigen Varianten eines Siebdrucks von 1970. Darauf bezogen entstand ein Jahr später eine Konstruktionszeichnung und das Wandobjekt, dessen Dimension wesentlich zu den Vorlagen vergrößert wurde und in die Dreidimensionalität übertragen wurde. Dabei wird die experimentelle Arbeitsweise Steinkellners besonders deutlich, das präzise Spiel mit Übertragungen, sowohl auf der Bild- als auch der Bedeutungsebene.
Andreas Hoffer
Manche der Siebdrucke dienten Steinkellner als Vorlage für Objekte, so auch bei der Gebrochenen Brille aus den Landessammlungen. Das Wandobjekt basiert auf drei verschiedenfarbigen Varianten eines Siebdrucks von 1970. Darauf bezogen entstand ein Jahr später eine Konstruktionszeichnung und das Wandobjekt, dessen Dimension wesentlich zu den Vorlagen vergrößert wurde und in die Dreidimensionalität übertragen wurde. Dabei wird die experimentelle Arbeitsweise Steinkellners besonders deutlich, das präzise Spiel mit Übertragungen, sowohl auf der Bild- als auch der Bedeutungsebene.
Andreas Hoffer
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