Ohne Titel (Biesenbild)
Künstler/in
Bettina Schülke
(Herzogenburg 1967)
Datierung2003
Material/TechnikMalerei auf gefärbter Baumwolle
Maße135 × 110,5 × 10 cm
InventarnummerKS-11878
BereichKunst – Malerei
Beschreibung
Die spezifische Charakteristik der von Bettina Schülke unter der Bezeichnung Stereoscopic Textile Images subsummierten Falten- bzw. Biesenbilder erschließt sich nur durch ein aktives Verhalten der Betrachter:innen: Bei Veränderung des Standpunktes und abhängig vom Lichteinfall sind jeweils verschiedene Farbnuancen wahrnehmbar, sodass der Eindruck eines bewegten Bildes evoziert wird – ein Phänomen, das als eines der grundlegenden Prinzipien der Op-Art gilt. Dadurch verweigern sich Schülkes Stereoscopic Textile Images dem Status eindeutig zu definierender Bilder; sie verharren vielmehr in einem Zwischenraum. Man spricht auch von der Performanz des Bildlichen. Zentraler Gedanke dabei ist der sogenannte „Blickakt“, der von der Annahme ausgeht, dass Bilder durch ihre Schöpfer:innen nicht einfach nur als „Bilddinge“ hervorgebracht werden, sondern im Auge der Betrachter:innen immer wieder neu entstehen müssen. Das heißt, dass wir Kunstwerke nicht nur rein physiologisch wahrnehmen, sondern dass wir sie anblicken, was zum einen einer Ermächtigung gleichkommt, zum anderen aber mehr mit Fühlen als mit Denken zu tun hat. Gleichzeitig macht uns dieses Anblicken bewusst, dass jedes Kunstwerk jenseits des Sichtbaren etwas verbirgt; etwas, das sich dem Blick und einer angemessenen sprachlichen Beschreibung entzieht. Da das Sehen jedoch auch eine taktile Dimension beinhaltet, können wir das, was wir nicht sehen, allenfalls spüren. Kunstwerke stellen aufgrund ihrer Körperlichkeit gewissermaßen auch eine taktile Beziehung zum Betrachter her, und zwar vornehmlich über ihre materielle Oberflächenbeschaffenheit. Im Fachjargon gibt es hierfür den Begriff der Textur, der das Material des Kunstwerks und die Art der Bearbeitung beschreibt. Im Unterschied dazu versteht man unter Faktur den sinnlich wahrnehmbaren Niederschlag des Werkprozesses, also die Spuren des künstlerischen Tuns.
Alexandra Schantl
Alexandra Schantl
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SignaturRS o.sign.: "Schülke"
Objektname: Diktat
LK2489/41
19. Jänner 1928
- Johann Loschek, Saaltürhüter von Kronprinz Rudolf
- Kronprinz Rudolf