E. Zyklop 2
Künstler/in
Helmut Rainer
(Amstetten 1953)
Datierung1990
Material/TechnikVideoskulptur (Metall, Schraubzwingen, LCD-Monitor, Video)
Maße160 × 47 × 40 cm
InventarnummerKS-M 2894/92//2
BereichKunst – Plastik / Skulptur
Beschreibung
E. Zyklop 2 steht mit abweisend glatter Oberfläche im Raum. Der aus vier mit Zinkblech beschichteten Lammellen bestehende Korpus wird durch sechs Schraubzwingen zusammengehalten. Rainer entwickelte hier eine Modulbauweise, die es einem/einer einerseits jederzeit erlaubt, quasi durch den Zyklopen hindurch zu schauen und andererseits, d. h. von "vorne oder hinten" betrachtet, vermittelt einen massiven Körper vor sich zu haben.
Das "Ein/Rund-Auge" ist präzise in die Vorderseite eingearbeitet und funktioniert gleichzeitig als ein Monitor, der ikonografisch definiert ein Auge darstellt. Helmut Rainers Zyklopen (insgesamt gibt es bisher sechs) sind Skulpturen, die eine Beziehung zwischen BetrachterInnen, Raum, Material und Zeit herstellen. Auf dem Zeitfaktor basiert nicht nur das aus Abbildern einer imaginären Netzhaut bestehende Video, sondern auch die Einbeziehung der BetrachterInnen in die elektronische Decodierung zeitlicher Strukturen. Insofern sind Rainers Skulpturen elektronische Kommunikatoren von Wahrnehmungsprozessen; die Bilder, die Rainer auf den LCD Monitor schickt, gehen über dessen Verwendung als elektronische Leinwand hinaus.
Alles was wir sehen, wird zuvor bruchstückhaft auf der Netzhaut abgebildet. Diese Netzhautprojektionen ergeben bestimmte optische Muster. Wenn nun Bewegungen gesehen werden, ziehen die Lichtmuster über die Netzhaut. Die Art des Fließens bestimmt, welchen Bewegungseindruck wir erhalten. Beispielsweise führen jene Charakteristika von von außen nach innen fließenden Punkten und konzentrisch anwachsenden Projektionsformen über die gesamte Netzhautfläche hinweg, ausschließlich zu der Wahrnehmung, dass wir uns nach vorwärts bewegen. Rainer lässt das Videolicht aus dem Ein/Rund Auge seines E. Zyklopen in der Weise auf die Netzhaut der BetrachterInnen ?pumpen? (Rainer), dass unsere Wahrnehmung stetig mit neuen Illusionen beschäftigt ist.
(Rosa von Suess)
Das "Ein/Rund-Auge" ist präzise in die Vorderseite eingearbeitet und funktioniert gleichzeitig als ein Monitor, der ikonografisch definiert ein Auge darstellt. Helmut Rainers Zyklopen (insgesamt gibt es bisher sechs) sind Skulpturen, die eine Beziehung zwischen BetrachterInnen, Raum, Material und Zeit herstellen. Auf dem Zeitfaktor basiert nicht nur das aus Abbildern einer imaginären Netzhaut bestehende Video, sondern auch die Einbeziehung der BetrachterInnen in die elektronische Decodierung zeitlicher Strukturen. Insofern sind Rainers Skulpturen elektronische Kommunikatoren von Wahrnehmungsprozessen; die Bilder, die Rainer auf den LCD Monitor schickt, gehen über dessen Verwendung als elektronische Leinwand hinaus.
Alles was wir sehen, wird zuvor bruchstückhaft auf der Netzhaut abgebildet. Diese Netzhautprojektionen ergeben bestimmte optische Muster. Wenn nun Bewegungen gesehen werden, ziehen die Lichtmuster über die Netzhaut. Die Art des Fließens bestimmt, welchen Bewegungseindruck wir erhalten. Beispielsweise führen jene Charakteristika von von außen nach innen fließenden Punkten und konzentrisch anwachsenden Projektionsformen über die gesamte Netzhautfläche hinweg, ausschließlich zu der Wahrnehmung, dass wir uns nach vorwärts bewegen. Rainer lässt das Videolicht aus dem Ein/Rund Auge seines E. Zyklopen in der Weise auf die Netzhaut der BetrachterInnen ?pumpen? (Rainer), dass unsere Wahrnehmung stetig mit neuen Illusionen beschäftigt ist.
(Rosa von Suess)
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