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Landessammlungen Niederösterreich
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Für Giacometti
Landessammlungen Niederösterreich
© Landessammlungen NÖ / Künstler*in

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Für Giacometti

Künstler/in Norbert Fleischmann (Wien 1951)
Datierung1984
Maße140 × 183 cm
InventarnummerKS-M 1572/85
Beschreibung
Norbert Fleischmanns Werke der 1980er-Jahre zeigen, wie vielfältig die Farbwerte zwischen Grau und Schwarz sein können, und eröffnen ein weites malerisches Spektrum innerhalb dieser scheinbar begrenzten Palette. Seine Bilder wirken auf den ersten Blick düster und dunkel, fast monochrom, jedoch lässt sich bei näherer Betrachtung eine differenzierte lebendige Binnenzeichnung erkennen, die sich oft auf ein zentral gesetztes Motiv bezieht. Assoziationen für eine Interpretation bieten dabei die Bildtitel, die im Unterschied zur Malerei überraschend sprechend, wenn nicht gar poetisch sind: Exil, Purgatorium, tönerne stille, trauriger erde sinn – oder Für Giacometti, was als Hommage an den berühmten Bildhauer, Maler und Zeichner Alberto Giacometti verstanden werden kann. Wie viele andere Werke Fleischmanns aus dieser Zeit ist Für Giacometti ein symmetrisch angelegtes Bild, das aus Grautönen besteht, die sich in der Mitte zu einem vertikalen Schwarz verdichten. Im gesamten Geviert weist es Spuren hellerer oder dunklerer Pinselstriche auf. Zum Zeitpunkt der Entstehung war Giacometti längst verstorben, war aber durch Ausstellungen und Publikationen vermehrt ins Interesse einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. In seinen Bildern versuchte Giacometti durch ein Liniengefüge in dichten Schraffuren – das von einem sehr malerisch interpretierten Umraum in zurückgenommener Farbigkeit konterkariert wird – Räume oder Figuren zu ergründen. Diese malerische Seite war es vielleicht auch, die Fleischmann an Giacometti interessiert hat. Er könnte sich in seiner Hommage etwa auf Werke wie Grand nu assis von 1957 bezogen haben, das – auch wenn es sich um ein Porträt handelt – einen hohen Grad an Abstraktion zwischen Entmaterialisierung und Präsenz, zwischen Distanz und Nähe aufweist. In einer symmetrischen Konstruktion verschwindet die Figur im malerischen Raum, was bei Fleischmann zu einer neuerlichen, nun abstrakten Verdichtung in der Bildmitte wird.
Susanne Neuburger

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