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VergrößernPDFFeedbackPermalinkhttps://www.online.landessammlungen-noe.at/objects/1354391
Ochsenbild (Schüttbild)
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Ochsenbild (Schüttbild)

Künstler/in Hermann Nitsch (Wien 1938 - 2022 Mistelbach)
Datierung2000
Maße200,4 × 300,5 × 5,5 cm
InventarnummerKS-32807
Beschreibung
Hermann Nitsch gilt gemeinsam mit Günter Brus, Otto Mühl und Rudolf Schwarzkogler als der wichtigste Initiator des Wiener Aktionismus. Die ersten Schüttbilder entstehen 1961, große, ausdrucksstarke, mit Farbe und Blut beworfene und beschüttete Leinwände. Seit dieser Zeit bis heute verfolgt Nitsch die Idee des Orgien-Mysterien-Theaters (OMT). Es ist ein als Gesamtkunstwerk gedachtes Fest der Existenzverherrlichung, das alle Sinne anspricht und alle Kunstformen (Malerei, Architektur, Musik) sowie das Opferritual und die Messliturgie der katholischen Kirche miteinbezieht. Die Aktionen des OMTs werden vom Künstler minutiös geplant. Nitsch leitet als Zeremonienmeister den Ablauf der Aktionen im kuttenartigen weißen Malhemd, er komponiert auch die musikalische Begleitung und entwirft die Architekturen. Substanzen wie Fleisch, Gedärme und Blut werden wie Farbe eingesetzt und über Körper und Leinwand gegossen und geschüttet. Die Farbe Rot als Analogie zum Lebenssaft, zum Blut, erinnert an Gewalt und Erlösung. Nitschs Intention ist es, die menschliche Lebenserfahrung und sinnliche Wahrnehmung zu erweitern. Er konfrontiert die Betrachter:innen dabei mit existenziell menschlichen Themen wie Spiritualität, Sexualität, Gewalt und Tod. „Ich möchte eine sehr expressive Kunst machen – eine Kunst, die wachrüttelt, die bewirkt, dass Menschen merken, dass sie existieren“(1), so der Künstler. Neben Blut arbeitet Nitsch auch mit Acryl, bevorzugt mit Rot (gerade in jüngster Zeit aber mit dem gesamten Farbspektrum). Der Künstler bearbeitet das Malmaterial mit Utensilien oder den bloßen Händen, er lässt die Farbe rinnen oder zeichnet mit Kreide auf die Bildoberfläche, integriert Artefakte seiner Aktionen wie etwa das Malhemd oder – im Falle des Ochsenbildes – einen Holzbalken in die Komposition.
Günther Oberhollenzer

(1) „Karlheinz Essl im Gespräch mit Hermann Nitsch“, in: Nitsch. Eine Retrospektive. Werke aus der Sammlung Essl, Ausst.-Kat. Essl Museum, Klosterneuburg, Klosterneuburg/Wien 2003, S. 16–36, hier: S. 30.
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SignaturRS sign., dat.: "Hermann Nitsch 2000"
Landessammlungen Niederösterreich
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1975
  • Hermann Nitsch
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KS-M 3563/96//19
1965
  • Rudolf Schwarzkogler
Landessammlungen Niederösterreich
KS-14874
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  • Johanna Kandl
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  • Martin Krenn
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  • Hermann Josef Painitz