Und zur Lage der Welt XXIX oder das Fleisch darunter
Künstler/in
Maria Legat
(Villach 1980)
Datierung2018
Material/TechnikKohle, Pigment und Acryl auf Leinwand
Maße42 × 331 × 40 cm
InventarnummerKS-28279
ProvenienzAnkauf erfolgte aus Mitteln der Galerienförderung
BereichKunst – Malerei
Beschreibung
Maria Legat arbeitet großformatig auf unbehandelten Leinwänden in transparenten Formen und Schichten, die gemalten Zeichnungen oder auch zeichnerischen Malereien entführen in eine figurative Welt voll erzählerischer Vieldeutigkeit und tiefgründiger Rätselhaftigkeit. Legat zitiert bewusst aus zeitgenössischen und (kunst)geschichtlichen Bildwerten, vieles glauben wir zu erahnen, zu erkennen, zu verstehen und stehen doch immer wieder vor einem Geheimnis. Die Künstlerin lässt uns teilhaben an einer überbordenden, subjektiven Vision von Welt – einer künstlerischen Wirklichkeit, in der sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu vereinen scheinen und Missstände und Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft auf eine metaphorische Art und Weise in die Bildwelten eingeflochten werden. Legat geht dabei eine faszinierende Verbindung von Zeichnung und Malerei ein: Jedes ihrer Bilder liegt eine Kohlezeichnung zu Grunde. Mit gekonnter, ja altmeisterlicher Linienführung baut sie einen vielschichtigen gegenständlichen Bilderkosmos auf, der durch die ungrundierte Leinwand etwas Rohes, Unmittelbares behält. Die feingliedrige Zeichnung erfindet das Bild, das unverwechselbare Kolorit füllt es aus, macht es lebendig.
Mit der Werkserie „Und zur Lage der Welt“ tritt Legat 2019 in Korrespondenz mit dem „Weltgerichtstriptychon“(1485-1505) von Hieronymus Bosch (Ausstellung „Bosch & Legat | Maria Legat: Und zur Lage der Welt“, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien). So wie Bosch sind auch Legats Bilder narrativ, ohne je eindeutig zu sein, voll surrealer Verspieltheit, ohne unangenehme Ambivalenzen auszusparen. Die Auseinandersetzung mit Bosch führt bei Legat zu einem Nachdenken über das Richten und Bestrafen, aber auch zu feministisch kämpferischen Botschaften – wenn sich etwa das Rotkäppchen selbst aus dem Bauch des Wolfes befreit. „Ich sehe die Welt in einem schrecklichen Zustand“, betont die Künstlerin. „Ich glaube, dass in der Kunst viel Mut und Energie für Revolution ist.“
Günther Oberhollenzer
(1) Maria Legat, zit. nach: www.galerie3.com, Stand: 10. März 2022.
Mit der Werkserie „Und zur Lage der Welt“ tritt Legat 2019 in Korrespondenz mit dem „Weltgerichtstriptychon“(1485-1505) von Hieronymus Bosch (Ausstellung „Bosch & Legat | Maria Legat: Und zur Lage der Welt“, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien). So wie Bosch sind auch Legats Bilder narrativ, ohne je eindeutig zu sein, voll surrealer Verspieltheit, ohne unangenehme Ambivalenzen auszusparen. Die Auseinandersetzung mit Bosch führt bei Legat zu einem Nachdenken über das Richten und Bestrafen, aber auch zu feministisch kämpferischen Botschaften – wenn sich etwa das Rotkäppchen selbst aus dem Bauch des Wolfes befreit. „Ich sehe die Welt in einem schrecklichen Zustand“, betont die Künstlerin. „Ich glaube, dass in der Kunst viel Mut und Energie für Revolution ist.“
Günther Oberhollenzer
(1) Maria Legat, zit. nach: www.galerie3.com, Stand: 10. März 2022.
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