Just Meret
Künstler/in
Dorothee Golz
(Mülheim an der Ruhr 09.05.1960)
Datierung2011
Material/TechnikEisen, Holz, Kunststoff, weißes Ziegenfell
InventarnummerKS-22698/1-3
BereichKunst – Installation
Beschreibung
Dorothee Golz versteht sich als Bildhauerin, ihr Denken und ihre Vorstellungskraft sind räumlich. Subtil wie humorvoll hinterfragt sie in ihren Werken (neben Skulpturen insbesondere Fotografien, in denen sie klassische Porträts mit zeitgenössischen Bildern kombiniert) die individuelle Wahrnehmung und Gestaltung von innerer und äußerer Wirklichkeit. Dabei konfrontiert sie die Betrachter:innen „mit surreal anmutenden Settings, wobei sie meist auf vertraute Gebrauchsgegenstände referiert, diese aber in eine neue Form bringt und sie zwingt, ihre Funktionalität aufzugeben, ohne dass dabei das Wissen und ihre ursprüngliche Bedeutung und Bestimmung verloren geht“ (1). Just Meret gehört zu der Werkgruppe Déjà-vu en Fourrure, in der sich Golz mit der ikonischen Pelztasse Déjeuner en Fourrure (1936) von Meret Oppenheim auseinandersetzt. Golz setzt auf Kunstwerke, „die mit historischem Gewicht und daher auch einer gegenwärtigen Präsenz in der Kunstgeschichtsschreibung, in ihrer globalisierten westlichen Ausrichtung, und einer gegenwärtigen Präsenz durch einen hohen Grad an Bekanntheit ausgestattet sind“ (2), schreibt Elke Krasny. „Wenn man Kunst als eine Art Sprache auffasst, dann sind Kunstwerke Sätze, die aus verschiedenen Wörtern bestehen“, so Golz. „Indem ich ,Wörterʻ aus bestehenden Kunstwerken entnehme und sie mit Wörtern kombiniere, die zum Zeitpunkt ihrer Entstehung noch nicht existierten, schaffe ich ein (Kunst)Werk, das Elemente enthält, denen unser kollektives Gedächtnis bestimmte Bedeutungen zuschreibt. Gleichzeitig beziehe ich Elemente ein, die zu unserem aktuellen Leben und zur zeitgenössischen Kunst gehören.“(3) Besteck und Teller sind miteinander verschmolzen. Als plastische Stellvertreter der sie benutzenden Personen verweisen sie darauf, in welcher Beziehung sich diese zueinander befinden.
Günther Oberhollenzer
(1) Beate Ermacora, „Vorwort“, in: Beate Ermacora/Dorothee Golz (Hg.), Dorothee Golz. Schlafzimmer und andere Versuchsanordnungen, Ausst.-Kat. Galerie im Taxispalais des Landes Tirol, Innsbruck, Nürnberg 2014, S. 5.
(2) Elke Krasny, „Speak Back. Make Back. Dorothee Golz und ihre Eingriffe in die Welt“, in: ebd., S. 18–22, hier: S. 20.
(3) Dorothee Golz in einer E-Mail an den Autor, 21. März 2022.
Günther Oberhollenzer
(1) Beate Ermacora, „Vorwort“, in: Beate Ermacora/Dorothee Golz (Hg.), Dorothee Golz. Schlafzimmer und andere Versuchsanordnungen, Ausst.-Kat. Galerie im Taxispalais des Landes Tirol, Innsbruck, Nürnberg 2014, S. 5.
(2) Elke Krasny, „Speak Back. Make Back. Dorothee Golz und ihre Eingriffe in die Welt“, in: ebd., S. 18–22, hier: S. 20.
(3) Dorothee Golz in einer E-Mail an den Autor, 21. März 2022.
Mehr anzeigenWeniger anzeigen
PA-794
2021
- Kateřina Šedá
Objektname: Gästebuch
LK202
1830-1887
- Hotel Thalhof / Waissnix Reichenau an der Rax