Schlingfiester VI
Künstler/in
Sebastian Koch
(Lustenau 1986)
Datierung2020
Material/TechnikAcryl, Öl auf Leinwand
Maße172,8 × 142,8 × 4,9 cm
InventarnummerKS-28286
ProvenienzAnkauf erfolgte aus Mitteln der Galerienförderung
BereichKunst – Malerei
Beschreibung
Sebastian Kochs Kunst hat ihren Ursprung in der Grafik, die Zeichnung bildet die Grundlage für Malereien oder auch Objekte. Mit großer Leichtigkeit findet er zu formschönen Kompositionen: Seine Malereien bestehen aus einfachen Schlingen und Balken, die sich auf sanfte, monochrome Flächen legen – ein spannungsvoller Dialog zwischen Fläche, Linie und Bildraum. Das Formenvokabular ist reduziert, der Farbklang stimmig, die geschwungenen Konturen und weichen Rundungen variieren, sind aber stringent ausgeführt und von einer konsequenten malerischen Grundhaltung geprägt. Die zeichnerische wie malerische Geste entfernt sich bewusst von einer expressiv ausladenden Formensprache, gleichzeitig bleiben die tänzelnden Linien aber vage und vieldeutig, ihrer Setzung auf dem monochromen Bildgrund ist klar und verspielt zugleich. Was ist beabsichtigt und überlegt, was ist offen und dem Zufall überlassen? „Ich erarbeite mir eine Art Formensprache, die ich aber nie geplant umsetze, sondern die ich dann, in jedem Moment, sehr frei unbewusst abrufe“, betont der Künstler. Die Bildoberfläche malt er meist mit Acrylfarbe, die er stark verdünnt in zahlreichen Schichten aufträgt, „bis die Tiefe stimmt“. Für die Linien verwendet er gerne Klebebänder als Hilfsmitteln – dadurch pendele sich das Bild „zwischen dem Dahingeworfenen und dem ganz klar Gesetzten“ (1) ein. „In den Bildern verarbeite ich Erinnerungen und Gefühlsmomente“ (2), erzählt Koch, gleichzeitig betont er aber ihre „Künstlichkeit“ und das Bestreben, spielerisch etwas Freies und Neues zu schaffen – ohne unmittelbaren Bezug zu unserer Wirklichkeit. In diesem Zusammenhang ist auch der Titel des hier vorgestellten Werkes zu sehen. Es war 2020 Teil der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie Krobath in Wien. Von den Schlingen in den Bildern inspiriert, hatte der Künstler nach einem assoziativen Titel gesucht und in einem altdeutschen Dialekt das Wort Schlingfiester gefunden, das mit „Schlitzohr“ übersetzt werden kann.
Günther Oberhollenzer
(1) Sebastian Koch, zit. nach einem Filminterview zur Ausstellung schlingfiester, Galerie Krobath, Wien, 2020, www.galeriekrobath.at/archiv/sebastian-koch (zuletzt aufgerufen am 10. März 2022).
(2) Ebd.
Günther Oberhollenzer
(1) Sebastian Koch, zit. nach einem Filminterview zur Ausstellung schlingfiester, Galerie Krobath, Wien, 2020, www.galeriekrobath.at/archiv/sebastian-koch (zuletzt aufgerufen am 10. März 2022).
(2) Ebd.
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SignaturRS unten sign., dat.: "S. Koch / 2020"
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