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VergrößernPDFFeedbackPermalinkhttps://www.online.landessammlungen-noe.at/objects/1007777
Montierter Schatten (3D)
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Montierter Schatten (3D)

Künstler/in Michael Blank (Wien 1959)
Datierung1996
Maße55 x 35 x 25 cm
InventarnummerKS-16602
Beschreibung

Der Schatten kann als körperlose Silhouette erscheinen, ist aber immer mit einem Körper oder Gegenstand verbunden, auch wenn wir diese nicht sehen. Von jeher ist er eng mit der Malerei verknüpft, besonders was deren Ursprung betrifft, und kann an der Wand als Silhouette durchaus bildhafte Dimensionen annehmen. In der Kunstgeschichte ist er ein wichtiges Forschungsgebiet; in der Kunst hat er sich im Laufe des 20. Jahrhunderts viele Freiheiten erobert und sich neu positioniert, wenngleich Fragen von Perspektive und Projektion, von Raum und Volumen immer eine Rolle spielen. Dies gilt auch für Michael Blank, der seine Arbeiten zum Thema Schatten mehrfachen Überlegungen unterworfen hat. Seine beiden Werke Montierter Schatten aus schwarzem Gummi sind das Resultat von Transformationsprozessen, ausgehend vom eigenen Körper, die den Künstler zu einer eigenständigen Interpretation, wenn nicht sogar Neudefinition des Themas geführt haben.

In der Arbeit von 1996 ist der Schatten zu einem 3D-Objekt geworden, zu einem plastischen Gebilde aus Gummi und Stahlschrauben, das als finales Produkt nicht ablesbarer Entwicklungsprozesse kaum noch an einen menschlichen Körper oder dessen Schatten erinnert. In prägnanter Form und mit Stahlschrauben quasi versiegelt, scheint beides wie hermetisch eingeschlossen, womit der Künstler jegliches traditionelle Verständnis von Schatten hinter sich lässt.

In der große Bodenarbeit von 2001 hingegen erkennen wir einen Körper in drei Variationen – oder drei einander ähnliche Körper –, die ineinander verklammert sind und in ihrer Bewegung einen Kreis bilden. Ebenfalls in schwarzem Gummi ausgeführt, handelt es sich um einen – wie auch der Titel besagt – Schatten als Silhouette, der allerdings nicht bildhaft an der Wand, sondern am Boden wahrgenommen werden soll, als wäre er ein realer Schatten, obwohl er die Verbindung zum Realen längst gekappt hat.
Susanne Neuburger

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Signaturunten monogr., dat.: "MBL 96"