Lob der Linde - Heim der Hasen / Pflege- u. Betreuungszentrum Zistersdorf
Künstler/in
Martin Praska
(Wiesloch 1963)
Datierung2003
Material/TechnikAsphalt, Markierungsfarbe
InventarnummerPA-259
Beschreibung
Das Konzept für das neu gebaute Pensionistenheim vereint einen rein künstlerischen Ansatz mit einem sozialen. Es umfasst die Bepflanzung des Hofes mit einem Lindenbaum und einer um dessen Stamm herum gebaute Rundbank, weitere Holzbänke, ein Hasengehege mit lebenden Tieren sowie stilisierte Hasenabbildungen auf dem Bodenbelag.
Meine Oma verbrachte ihre letzten Tage in einem Altersheim in Altmünster. Ich war noch klein, als sie gestorben ist. Alles dort war alt: Altmünster, das Altersheim, ein gelbes Haus aus der Kaiserzeit, seine Bewohner, die Oma selbst mit ihrem schwarzen Kleid und der weißen Schürze. Und auch der Baum auf dem Vorplatz. Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Nicht wahr? Die Alten saßen darunter auf einer Bank rings um den dicken Stamm. Die Männer rauchten lange Pfeifen und hatten weiße Bärte. Die Frauen trugen weiße Schürzen. Es war gemütlich. Nichts mehr zu tun. Das ist das Schöne an der Kunst, dass sie zwecklos ist. 98 Prozent der Bausumme für öffentliche Gebäude werden für einen guten Zweck veranschlagt. Sie finden Eingang in Türen, Fenster und Kaminsockel. Das restliche bisschen Kohle wird verheizt. Und an der Rauchentwicklung finden lyrische Geister wie wir großen Gefallen. Der Künstler ist ein Luftikus. In Zistersdorf wurde ein Pensionistenheim gebaut, von dem meine Oma nicht zu träumen gewagt hätte. Denn zu allem Komfort hat es ihr Enkel auch noch mit Kunst verschönert. Zu schön, um zeitgemäß zu sein, wenn nicht … ja wenn nicht Joseph Beuys den Hasen erfunden hätte! Verzeihung, die soziale Plastik natürlich. Und so habe ich mir erlaubt – freilich nur, was den Hasen betrifft –, den Meister zu zitieren. Man muss sich das so vorstellen: In der Mitte steht ein Lindenbaum. Darunter in seinem Schatten sitzen die Leute. Dahinter hoppeln die Häschen.Der therapeutische Aspekt von Haustieren ist bekannt. Hinzu kommt noch der soziale: Die anderen wollen auch mal streicheln! Und so kommen die Leute zusammen. Die Rammler sind vital, was wiederum der allgemeinen Atmosphäre zugute kommt. Und die Kunst daran, die konnte selbst Beuys seinem Hasen nicht schlüssig erklären.
(Martin Praska)
Meine Oma verbrachte ihre letzten Tage in einem Altersheim in Altmünster. Ich war noch klein, als sie gestorben ist. Alles dort war alt: Altmünster, das Altersheim, ein gelbes Haus aus der Kaiserzeit, seine Bewohner, die Oma selbst mit ihrem schwarzen Kleid und der weißen Schürze. Und auch der Baum auf dem Vorplatz. Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Nicht wahr? Die Alten saßen darunter auf einer Bank rings um den dicken Stamm. Die Männer rauchten lange Pfeifen und hatten weiße Bärte. Die Frauen trugen weiße Schürzen. Es war gemütlich. Nichts mehr zu tun. Das ist das Schöne an der Kunst, dass sie zwecklos ist. 98 Prozent der Bausumme für öffentliche Gebäude werden für einen guten Zweck veranschlagt. Sie finden Eingang in Türen, Fenster und Kaminsockel. Das restliche bisschen Kohle wird verheizt. Und an der Rauchentwicklung finden lyrische Geister wie wir großen Gefallen. Der Künstler ist ein Luftikus. In Zistersdorf wurde ein Pensionistenheim gebaut, von dem meine Oma nicht zu träumen gewagt hätte. Denn zu allem Komfort hat es ihr Enkel auch noch mit Kunst verschönert. Zu schön, um zeitgemäß zu sein, wenn nicht … ja wenn nicht Joseph Beuys den Hasen erfunden hätte! Verzeihung, die soziale Plastik natürlich. Und so habe ich mir erlaubt – freilich nur, was den Hasen betrifft –, den Meister zu zitieren. Man muss sich das so vorstellen: In der Mitte steht ein Lindenbaum. Darunter in seinem Schatten sitzen die Leute. Dahinter hoppeln die Häschen.Der therapeutische Aspekt von Haustieren ist bekannt. Hinzu kommt noch der soziale: Die anderen wollen auch mal streicheln! Und so kommen die Leute zusammen. Die Rammler sind vital, was wiederum der allgemeinen Atmosphäre zugute kommt. Und die Kunst daran, die konnte selbst Beuys seinem Hasen nicht schlüssig erklären.
(Martin Praska)
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Standort KiÖRZistersdorf
SammlungskonvolutKunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
Objektname: Gästebuch
LK202
1830-1887
- Hotel Thalhof / Waissnix Reichenau an der Rax
Objektname: Diktat
LK2489/41
19. Jänner 1928
- Johann Loschek, Saaltürhüter von Kronprinz Rudolf
- Kronprinz Rudolf