Das Gewicht des Himmels
Künstler/in
Heliane Wiesauer-Reiterer
(Salzburg 1948)
Datierung1991
Material/TechnikEitempera, Öl/Leinen
Maße127 × 352,5 × 3,5 cm
InventarnummerKS-M 3075/93//1
BereichKunst – Malerei
Beschreibung
Heliane Wiesauer-Reiterer arbeitet seit mehr als fünf Jahrzehnten in verschiedenen Medien: Photographie, Malerei, Grafik, Skulptur und Bildhauerei. Dabei stehen die Werkgruppen in einem Zusammenhang jedoch nicht in kausaler Wirkreihe. Vielmehr ist die Verflechtung der Ausdruckmittel ein Prozess der Kontinuitäten und Diskontinuität, der Gleichzeitigkeit und der Eruption, des Wandels und der Metamorphose. Nachdem Heliane Wiesauer-Reiterer in den 1960er-Jahren eine Fotolehre absolviert hatte, beginnt sie 1968 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Gustav Hessing Malerei zu studieren. Otto Eder, der sie dazu angeregt hatte, lädt sie Ende der 1960er-Jahre ein im Kärntner Krastal am Bildhauersymposium teilzunehmen; eine Initialzündung. Sie beginnt parallel zur Malerei bildhauerisch zu arbeiten. Damit hat sie die Basis für ein ebenso vielseitiges wie spannungsreiches Schaffen gelegt. Dies gilt nicht nur für die Variation an Techniken. Sie arbeitet figurativ, wie abstrakt, zurückhaltend wie expressiv, konzeptuell wie spontan. Gerade die Heterogenität ihrer künstlerischen Strategie macht das Faszinosum ihres Werkes aus. Den roten Faden findet man im Anlassgebenden: Figur, Landschaft und Raum sind, wie die Künstlerin formuliert: „(…) ein Kompass, an dem ich mich orientieren kann.“ (1) Das großformatige Gemälde Das Gewicht des Himmels, 1991 ist aus dieser künstlerischen Bewegung heraus zu verstehen. Die Künstlerin beschäftigt sich in diesem Zeitraum intermedial mit dem Prinzip Teilung. Sie findet es in ihrer Umwelt. Im Malerischen wird in drei reduzierten Farbfeldern die Teilung von Himmel und Erde durch den Horizont dargestellt. Das im Titel angesprochene Gewicht, das von oben auf uns ein wirkt reflektiert das Gefühl des Bedrohlichen und Ausgeliefertseins.
Elisabeth Voggeneder
(1) Heliane Wiesauer Reiterer und Stefan Rumml im Gespräch. Die Abstraktion ist im Realen zu finden, in: Heliane Wiesauer Reiterer. Metamorphosia. Konstrukt und Natur. ( Focus kunstfreiraum Hg.)Klagenfurt 2015, S. 447- 451, hier. S. 448.
Elisabeth Voggeneder
(1) Heliane Wiesauer Reiterer und Stefan Rumml im Gespräch. Die Abstraktion ist im Realen zu finden, in: Heliane Wiesauer Reiterer. Metamorphosia. Konstrukt und Natur. ( Focus kunstfreiraum Hg.)Klagenfurt 2015, S. 447- 451, hier. S. 448.
Mehr anzeigenWeniger anzeigen
PA-797
2021
- Siegrun Appelt