Monet

Hari Schütz ist bildender Künstler und Autor, wobei das Zeichnen sein ursprüngliches, eigentliches Metier ist. Als sozialkritischer Maler und Graphiker hat der Kierkegaard-Verehrer Lust an der Provokation, er schaut scharfsinnig auf gesellschaftliche Missstände, um sie in seinen Arbeiten zu demaskieren. Das Leben in seiner Substanz ist nach Auffassung von Schütz erkennbar im Eros, in der Auseinandersetzung mit Sexualität und Tod; Sexus als existenzielle Grundlage, als Grundlage des Denkens, des Erkennens des Lebens. Er ist aber auch an der Kunstgeschichte interessiert. „Malerei, wenn sie kunsthistorisch wird,“ konstatiert Schütz, „wird romantisch, selbst die analytische Malerei, selbst ein Mondrian. Weil sie zum Mythos wird. So auch meine Bilder, also fange ich gleich dort an. – Aber ich bin überhaupt kein krankhafter Romantiker.“(1) Ein außergewöhnliches Werk ist die hier vorgestellte Arbeit „Monet“. Schütz kombiniert in dem großformatigen Bild eine Fotografie des französischen Impressionisten Claude Monet (vermutlich in seinem Garten) mit mehreren in Weiß, Grau und Rot bemalten Bildtafeln. Die fast monochromen Malflächen stehen in spannungsvollen Gegensatz zu der Schwarz-Weiß Fotografie. Der Künstler verleibt sich das Abbild des Malers ein, setzt es in einem neuen Kontext. „Schütz versucht sehr radikal, die Zwänge und Gesetze der Tafelbildmalerei zu durchbrechen – in der radikalisierten künstlerischen Forderung, Wirklichkeit nicht wie in der herkömmlichen Kunst als Abbild oder Symbol, sondern als wirkliche Wirklichkeit in den Griff zu bekommen“, schreibt der Künstlerkollege Georg Biron. „In seinem Bestreben, die ästhetische Distanz zwischen Bild und realem Geschehen aufzuheben, entwickelt er eigene Umsetzungen, die verstörend, erhellend und manchmal auch amüsant wirken (…).“(2)
Günhter Oberhollenzer

(1) Hari Schütz, zit. nach: harischuetz.heimat.eu, Stand: 10. März 2022.
(2) Georg Biron über Hari Schütz, gefunden auf: harischuetz.com, Stand: 10. März 2022.