Badende
Künstler/in
Erwin Wurm
(Bruck an der Mur 1954)
Datierung1982
Material/TechnikDispersion auf Holz
Maße120 × 80 × 60 cm
InventarnummerKS-M 922/83
BereichKunst – Plastik / Skulptur
Beschreibung
"In starker Bewegung mit sich selbst befaßt, gibt Wurm die 'Badende' wieder. Die einzelnen, kaum bearbeiteten Holzteile wirken wie Fundobjekte, deren Form mitbestimmend für die Errichtung der Gestalt selbst ist. Daß diese Zusammenstückung, oder anders ausgedrückt das Auflösen des Körpers in Einzelformen, aus der Auseinandersetzung mit dem Futurismus und besonders mit Marcel Duchamps Akten hervorgeht, wissen wir. Mehrfach deutbar sind auch die Bewegungsmotive in dieser Figur, die ein klassisches Thema aufnimmt: die badende Venus, die in der bürgerlichen Zeit zum badenden Mädchen entmythologisiert wurde. Fremd und urtümlich steht Wurms Badende vor uns, mit einer ursprünglichen Kraft, die keine mythologischen Unterstützungen braucht. Wir stehen vor der Frage, ob diese Figur sitzt (mit zurückgestelltem rechten Bein), oder in einem mächtigen Ausfallsschritt dargestellt ist, aber auch vor der, ob sie beim Entkleiden, beim Zusammenknoten der Haare, oder beim Sichtrocknen dargestellt ist. Wir können Argumente für alles finden, denn überzeugend ist das Motiv der 'Badenden' in der angedeuteten Gesamtheit dargestellt.
Der Dialog mit dem Futurismus wird uns in der Schichtung und Breite des rechten Beines besonders deutlich, wobei Wurm sehr genau die Grenzen zu wahren weiß in Richtung auf eine Sichtbarmachung der Naturform, der Veranschaulichung einer durch Addition erstellten Bewegung und dem Eigenwert der an sich gestaltlosen Einzelteile. Licht und Schatten erzeugen die einzelnen Holzteile selbst. Die Farbe, die Wurm aufbringt, ist Inkarnat, Spiegelung des Blaus von Himmel und Wasser in einem, aber vielleicht auch die Farbe des Kleides, und zur selben Zeit assoziiert das ockrige Aufleuchten den metallischen Glanz der Bronze."
Aus: Katalog zur Ausstellung "Erwin Wurm 9. November - 7. Dezember 1984", Galerie Nächst St. Stephan, Wien.
Der Dialog mit dem Futurismus wird uns in der Schichtung und Breite des rechten Beines besonders deutlich, wobei Wurm sehr genau die Grenzen zu wahren weiß in Richtung auf eine Sichtbarmachung der Naturform, der Veranschaulichung einer durch Addition erstellten Bewegung und dem Eigenwert der an sich gestaltlosen Einzelteile. Licht und Schatten erzeugen die einzelnen Holzteile selbst. Die Farbe, die Wurm aufbringt, ist Inkarnat, Spiegelung des Blaus von Himmel und Wasser in einem, aber vielleicht auch die Farbe des Kleides, und zur selben Zeit assoziiert das ockrige Aufleuchten den metallischen Glanz der Bronze."
Aus: Katalog zur Ausstellung "Erwin Wurm 9. November - 7. Dezember 1984", Galerie Nächst St. Stephan, Wien.
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Objektname: Diktat
LK2489/41
19. Jänner 1928
- Johann Loschek, Saaltürhüter von Kronprinz Rudolf
- Kronprinz Rudolf
Objektname: Urkunde
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PA-794
2021
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