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Landessammlungen Niederösterreich
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Im Jahr des Affen
Landessammlungen Niederösterreich
© Künstler*in / Landessammlungen Niederösterreich

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Im Jahr des Affen

Künstler/in Wolfgang Böhm (Joachimsthal 1946)
Datierung1980
Material/TechnikAcryl auf Leinwand
Maße199,5 × 177,5 × 5,5 cm
InventarnummerKS-14562
Beschreibung
In Wolfgang Böhms Arbeit steht die Beschäftigung mit den klassischen Mitteln des Bildnerischen im Zentrum – Farbe, Form und Linie: „Die Auseinandersetzung mit der Malerei an sich“ (1), wie er es selbst formuliert. Mit seiner Zeichnung und Malerei bewegt er sich im Kontext einer abstrakten Tradition, die in Österreich mit der informellen Malerei französischer Prägung seinen Anfang nahm und den Bogen über die amerikanische Spielart des Action-Painting wie der Farbfeldmalerei spannt. Im Echoraum von lyrischer Farbgebung und expressiver Geste bleibt Böhm stets Individualist. Beginnend mit der Werkreihe der Einlinienzeichnungen aus den Jahren 1978/79, bei der in einem Schwung, ohne abzusetzen, eine Endloslinie über die Fläche gezogen wird, führt er sein Schaffen in seriellen Arbeitsschritten fort und verfällt immer mehr dem Prinzip des Linearen. Die Linie erfährt dabei ein schier unendliches Spektrum an Interpretationen: schraffiert und dicht, verschlungen und ondulierend, seismografisch und aggressiv, sich windend, tanzend und spielerisch. Die Linie ballt sich zum Knäuel, sie schwebt im Farbraum, steht für sich und tritt doch in Dialoge. Dabei ist Böhm aber keineswegs Formalist. Vielmehr ist er ein Suchender nach der Essenz. „Birg alle Natur in einem Bild. So könnte die Obsession des Wolfgang Böhm gedeutet werden“ (2), stellt Franz Krahberger dazu fest.
Im Jahr des Affen zeigt ein wildes Liniengeflecht über einer zartfarbigen Leinwandfläche. Das chinesische Tierkreiszeichen gibt hier die Verortung in der Zeit an, ein Ereignis im Leben des Künstlers ist der Auslöser. Die Kontrastierung von gestrichener Fläche und Liniengewirr stellt ein Novum im Schaffen des Künstlers dar; das Bild ist damit ein Schlüsselwerk. Es eröffnet Räume und schließt diese im selben Augenblick wieder, es ist ein Vexierbild zwischen Davor und Dahinter. Der Blick folgt dem Zug des Striches. Die fließenden Strukturen des Zeitlichen werden in Böhms Werken spürbar.
Elisabeth Voggeneder

(1) Wolfgang Böhm im Gespräch mit der Autorin, März 2022.
(2) Franz Krahberger, „Plädoyer für die freien und schönen Künste“, in: Wolfgang Böhm. Die Freude und der Schmerz. Bilder und Zeichnungen bis 1991, Ausst.-Kat. Landesmuseum Linz, Linz 1991.

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