Großes Zwiebelchen / Unterstinkenbrunn
Künstler/in
Leo Schatzl
(Obernberg am Inn 1958)
Datierung2007
Material/TechnikMetallblech, lackiert
InventarnummerPA-302
Beschreibung
Der Gemeinderat von Unterstinkenbrunn beauftragte Leo Schatzl mit der künstlerischen Gestaltung des neu errichteten Kreisverkehrs an seiner Ortseinfahrt. Entstanden ist eine 6,5 Meter hohe Metallskulptur in der stilisierten Form einer großen Zwiebel mit langem Stiel, an dessen Spitze sich ein Leuchtkörper als Blüte befindet.
Die Inszenierung des Zwiebelchens als große Ikone kultureller Ortspflege unterhält zur aktuellen Tendenz, öffentliche Kunst im Kreisverkehr auszustellen, eine spielerische Distanz. Bereits der Werktitel "Großes Zwiebelchen" kokettiert mit dem kulturellen Markenzeichen des als Zwiebeldorf bekannten Ortes und verweist ironisierend auf das selbstreflexive Potenzial der Skulptur. Die Materialästhetik der Skulptur zielt nicht auf die kulturelle Überhöhung der Zwiebel als Naturprodukt, sondern verweist in erster Linie auf den Standort des Kunstwerks: Blech, Lack und Glas integrieren die Automobilität der Straße. Auch die Farbgestaltung "ein intensives Orange" distanziert sich von der Naturfarbe der Zwiebel und setzt stattdessen eine verkehrstechnische Signalwirkung. Ohne eindeutige Festlegung experimentiert das Große Zwiebelchen mit unterschiedlichen Bedeutungsfeldern, indem es kulturelle Formen aus divergierenden Kontexten überlagert. Inspiriert vom Zwiebelturm barocker Kirchen, von der Boje als verankertes Orientierungszeichen und von der orientalischen Wunderlampe als Lichtspender, vermischt das Objekt lokale Erinnerungskultur mit der Migration der Form.
(Ramón Reichert)
Die Inszenierung des Zwiebelchens als große Ikone kultureller Ortspflege unterhält zur aktuellen Tendenz, öffentliche Kunst im Kreisverkehr auszustellen, eine spielerische Distanz. Bereits der Werktitel "Großes Zwiebelchen" kokettiert mit dem kulturellen Markenzeichen des als Zwiebeldorf bekannten Ortes und verweist ironisierend auf das selbstreflexive Potenzial der Skulptur. Die Materialästhetik der Skulptur zielt nicht auf die kulturelle Überhöhung der Zwiebel als Naturprodukt, sondern verweist in erster Linie auf den Standort des Kunstwerks: Blech, Lack und Glas integrieren die Automobilität der Straße. Auch die Farbgestaltung "ein intensives Orange" distanziert sich von der Naturfarbe der Zwiebel und setzt stattdessen eine verkehrstechnische Signalwirkung. Ohne eindeutige Festlegung experimentiert das Große Zwiebelchen mit unterschiedlichen Bedeutungsfeldern, indem es kulturelle Formen aus divergierenden Kontexten überlagert. Inspiriert vom Zwiebelturm barocker Kirchen, von der Boje als verankertes Orientierungszeichen und von der orientalischen Wunderlampe als Lichtspender, vermischt das Objekt lokale Erinnerungskultur mit der Migration der Form.
(Ramón Reichert)
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Standort KiÖRUnterstinkenbrunn
SammlungskonvolutKunst im öffentlichen Raum Niederösterreich