Auszug aus dem am 28. Jänner 1818 publizirten kriegsgerichtlichen Urtheile den Räuber Johann Georg Grasel und dessen sechs Mitschuldige vom Soldatenstande
ObjektnameFlugblatt
Dargestellte Person
Johann Georg Grasel
(1790 - 1818)
Datierung28.1.1818
Material/TechnikPapier
Maße22,9 × 18,9 cm
InventarnummerRG-477
Beschreibung
Johann Georg Grasel ging als "Räuberhauptmann Grasl" in die Geschichte ein. Anfang des 19. Jahrhunderts verübte er mit seinen Komplizen unzählige Einbrüche und Überfälle im nördlichen Niederösterreich. Grasl wuchs als Sohn eines Abdeckers auf und gehörte somit einer sozialen Randgruppe an. Die Zugehörigkeit zu diesem Milieu ermöglichte Grasl ein schnelles untertauchen nach seinen Raubzügen. Grasl war Zeit seines Lebens eine bekannte Persönlichkeit. Die Zeitungen berichteten über ihn, es wurden Gedichte geschrieben und Höhlen nach ihm benannt, in denen er sich angeblich einmal versteckte. Sogar 1968 wurde ein Spielfilm über sein kriminelles Leben gedreht und eine Vielzahl an Büchern geschrieben. Grasl konnte jahrelang vor der Polizei entkommen und auch mehrere Male aus dem Gefängnis fliehen. 1815 wurde der Räuberhauptmann in der Nähe von Horn in einem Gasthaus in Mörtersdorf festgenommen und für seine Überfälle und Raubmorde zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung gemeinsam mit seinen Komplizen Fähding und Stangel am 31. Jänner 1818 auf dem Glacis vor dem Neutor in Wien wurde zu einem öffentlichen Ereignis, dem ein riesige Menge an Menschen beiwohnte.
Dieser Urteilsauszug ist handschriftlich in den Polizeitakten von 1818 erhalten. Er wurde angeblich in 15.000 Exemplaren gedruckt. 1400 Stück erhielt der Hofkriegsrat, 150 Stück wurden überlicherweise bei der Hinrichtung an das Publikum verteilt, der Rest zu zehn Kreuzer das Stück zugunsten blinder Soldatenkinder verkauft. Sie fanden reißenden Absatz und wurden zum Teil beträchtlich überbezahlt.
Dieser Urteilsauszug ist handschriftlich in den Polizeitakten von 1818 erhalten. Er wurde angeblich in 15.000 Exemplaren gedruckt. 1400 Stück erhielt der Hofkriegsrat, 150 Stück wurden überlicherweise bei der Hinrichtung an das Publikum verteilt, der Rest zu zehn Kreuzer das Stück zugunsten blinder Soldatenkinder verkauft. Sie fanden reißenden Absatz und wurden zum Teil beträchtlich überbezahlt.
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Inschriften
Auszug aus dem am 28. Jänner 1818 publizirten kriegsrechtlichen Urtheile, den Johann Georg Grasel, und dessen sechs Mitschuldige vom Soldatenstande betreffend
Objektname: Kupferplatte
RG-236
Anfang 19. Jhdt.
- Johann Georg Grasel
Objektname: Steckbrief
RG-473
26.10.1815
- Johann Georg Grasel
Objektname: Kupferstich
RG-479
1816
- Johann Georg Grasel
Objektname: Lithographie
RG-481
um 1815-1818
- Adolf Friedrich Kunike
- Johann Georg Grasel
Objektname: Kupferstich
RG-482
1816
- Johann Georg Grasel
- Ferdinand Freiherr von Lütgendorff-Leinburg
Objektname: Karte
RG-2041
Anfang 19. Jh.
- Johann Georg Grasel