Global Mindgap
Künstler/in
Josef Danner
(Amstetten 1955 - 2020 Wien)
Datierung2019
Material/TechnikAcryl, Siebdruck auf Leinwand
Maße130,5 × 258 × 5,5 cm
InventarnummerKS-28306
BereichKunst – Malerei
Beschreibung
Josef Danner ist in den 1980er-Jahren im Kreis der sogenannten Neuen Malerei bekannt geworden, war mit Gunter Damisch, Gerwald Rockenschaub, und Herbert Brandl befreundet, spielte wie diese Musik, z.B. in der legendären Band Molto Brutto, er war Literat und schon damals gesellschaftskritisch aktiv. In den 1980er- und 90er-Jahren entstehen großformatige gestisch abstrakte Malereien, auch seine berühmt gewordene schwarze Serie. Ende der 1990er-Jahre entwickelt Danner Projekte für den öffentlichen Raum, in denen er teils verstörende, zum Nachdenken anregende Slogans affichiert, wie zum Beispiel: „Extreme Zeiten erfordern extreme Leistungen. Werden sie Extremist!" Diese Plakataktionen sah er selbst als „philosophisches Rätsel“. Danner war ein äußerst kritischer, wacher Künstler, der immer wieder in seiner Arbeit und mit Texten auf die Zustände in der Gesellschaft reagierte. Ab 2011 beginnt er seine Tempera-Malerei zu überschleifen und mit Siebdruck zu überarbeiten. So werden zuerst verschiedene Farbschichten freigelegt und mit komplexen grafischen Strukturen und Textbausteinen bedruckt, was diesen eine große Tiefe verleiht. Motivisch setzt er auf Samplings, auf das Aufeinandertreffen scheints unzusammenhängender Elemente, die aber in der Bildkomposition ein neues Ganzes ergeben. Sein philosophischer, sprachkritischer Ansatz lässt sich bei diesen Werken besonders gut verfolgen.
In diesem Zusammenhang steht auch die Arbeit Global Mindgap aus den Landessammlungen. Eindrucksvoll zeigt Danner hier die totale Überflutung mit Information, mit (Werbe-) Botschaften, die strahlenförmig in die Ohren eines schematisch dargestellten Kopfes fluten. Im Gehirn, in dem die da Vinci Figuren auf das allgemein Menschliche verweisen, steht ein Schriftzug wie ein Wappenmotto: „Er heißt das Zerronnene gut“. Wieder verstört damit Danner ein zu schnelles Begreifen des Bildinhaltes, man spürt seine Lust und sein Können mit Sprache kenntnisreich zu spielen, die Betrachter:innen herauszufordern.
Andreas Hoffer
In diesem Zusammenhang steht auch die Arbeit Global Mindgap aus den Landessammlungen. Eindrucksvoll zeigt Danner hier die totale Überflutung mit Information, mit (Werbe-) Botschaften, die strahlenförmig in die Ohren eines schematisch dargestellten Kopfes fluten. Im Gehirn, in dem die da Vinci Figuren auf das allgemein Menschliche verweisen, steht ein Schriftzug wie ein Wappenmotto: „Er heißt das Zerronnene gut“. Wieder verstört damit Danner ein zu schnelles Begreifen des Bildinhaltes, man spürt seine Lust und sein Können mit Sprache kenntnisreich zu spielen, die Betrachter:innen herauszufordern.
Andreas Hoffer
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PA-392
2013
- Marlene Streeruwitz
- Lina Streeruwitz