Hoher Zaun / Laa/Thaya
Künstler/in
Leo Schatzl
(Obernberg am Inn 1958)
Datierung1999
Material/TechnikMaschendraht. Gegossene Messingträger
InventarnummerPA-213
Beschreibung
Nächst jener Grenze, die Europa als "Eiserner Vorhang" zweiteilte, gestaltet der Künstler
Leo Schatzl mit "Hoher Zaun" einen Denkraum der Grenze. Zäune sind in ihrer sozialen Funktion der Erde verbunden. Als Symbol der Territorialherrschaft und der Seßhaftigkeit unterwerfen sie im Anspruch auf Verfügbarkeit die Landschaft der Ordnung von Eigentum und Souveränität. "Hoher Zaun" wendet diese Codes gegen sich selbst. Form und Material: eine rechteckig geschlossene Umzäunung aus Maschendraht und Messingträgern und -streben sind Bestandteile des Environments, das mit seinem funktionellen Kontext bricht: Ein skulpturaler Denkraum entsteht, der die strengen Codes der Hütung, der Beschützung, der Verteidigung und der Bewachung verrückt. Entrückt dem zur Festung erstarrten Territorium entsteht, inmitten der unermüdlichen Expansionen der Raumnahme, eine Skulptur, die einen Leerraum formt. Gegenüber den gebieterischen Bemühungen der kleinen Reviere begrenzt die Skulptur "Hoher Zaun" ausschließlich das Durchlässige - als ob es darum ginge, Wolken einzufangen. Andererseits: Unter einem anderen Blickwinkel schützt die künstliche Umzäunung die "weißen Flecken" und schafft eine Tabu-Zone entgegen der omnipotenten Nutzbarkeit des Raumes. Endlich stellen wir uns einen Raum vor, der
niemandem gehört, der nicht verteidigt werden muß, der nicht das Eigene einräumt, um das Fremde auszuräumen!
(Ramón Reichert)
http://www.taboo.at
Technische Ausführung: Firma Brandner
Leo Schatzl mit "Hoher Zaun" einen Denkraum der Grenze. Zäune sind in ihrer sozialen Funktion der Erde verbunden. Als Symbol der Territorialherrschaft und der Seßhaftigkeit unterwerfen sie im Anspruch auf Verfügbarkeit die Landschaft der Ordnung von Eigentum und Souveränität. "Hoher Zaun" wendet diese Codes gegen sich selbst. Form und Material: eine rechteckig geschlossene Umzäunung aus Maschendraht und Messingträgern und -streben sind Bestandteile des Environments, das mit seinem funktionellen Kontext bricht: Ein skulpturaler Denkraum entsteht, der die strengen Codes der Hütung, der Beschützung, der Verteidigung und der Bewachung verrückt. Entrückt dem zur Festung erstarrten Territorium entsteht, inmitten der unermüdlichen Expansionen der Raumnahme, eine Skulptur, die einen Leerraum formt. Gegenüber den gebieterischen Bemühungen der kleinen Reviere begrenzt die Skulptur "Hoher Zaun" ausschließlich das Durchlässige - als ob es darum ginge, Wolken einzufangen. Andererseits: Unter einem anderen Blickwinkel schützt die künstliche Umzäunung die "weißen Flecken" und schafft eine Tabu-Zone entgegen der omnipotenten Nutzbarkeit des Raumes. Endlich stellen wir uns einen Raum vor, der
niemandem gehört, der nicht verteidigt werden muß, der nicht das Eigene einräumt, um das Fremde auszuräumen!
(Ramón Reichert)
http://www.taboo.at
Technische Ausführung: Firma Brandner
Mehr anzeigenWeniger anzeigen
Standort KiÖRLaa an der Thaya
SammlungskonvolutKunst im öffentlichen Raum Niederösterreich