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Landessammlungen Niederösterreich
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Nähere Beleuchtung über den Volksbanquier vormaligen Klavierstimmer Swoboda und den Krawall beim Minister Dobblhof
Landessammlungen Niederösterreich
CC BY-NC 4.0

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Nähere Beleuchtung über den Volksbanquier vormaligen Klavierstimmer Swoboda und den Krawall beim Minister Dobblhof

ObjektnamePlakat
Herausgeber/in Stadt Wien
Datierung13.09.1848
Material/TechnikPapier
InventarnummerLK197/237
ProvenienzWien
Beschreibung
Plakat mit Information über den Krawall wegen des nicht kreditwürdigen Gründers des „Aushülfsvereins“ Swoboda bzw. wegen der Unterstützung dieses Vereines durch Doblhoff.
Inschriften
Nähere Beleuchtung über den Volksbanquier vormaligen Klavierstimmer Swoboda und den Krawall beim Minister Dobblhof. Gestern wurde in allen Straßen Wiens Alarm geschlagen, weil sich am Judenplatze eine Masse von Menschen aus den verschiedensten Sorten gesammelt hatte, um vom Ministerium des Innern eine Garantie für die vom Aushülfsverein empfangenen Aktien zu erringen. An der Spitze dieses Vereines steht Herr Swoboda, weil er eigentlich der erste Gründer desselben ist; der Zweck wäre allerdings ein recht lobenswerther, und käme den ärmeren Bürgern Wiens gut zu Statten, aber es müßten Männer von Credit an der Spitze dieser Unternehmung stehen; daß aber Herr Swoboda nicht der Mann ist, der beim reichern Volke Credit besitzt, das was deutlich daraus ersichtlich, indem Niemand die von ihm ausgegebenen Aktien für baare Münze annehmen wollte. Warum man eigentlich in Herrn Swoboda kein Vertrauen setzt, können wir nicht genau erörtern, aber soviel ist gewiß, daß er beim Volke nicht beliebt ist, was die überall über ihn ausgesprochenen Aeußerungen genug bethätigen. Auch erzählte man es sich als eine bewährte Thatsache, daß Herr Swoboda bereits drei Mal fallirt habe; obschon wir es nicht als ganz gewiß bestätigen können, so spricht doch das allgemeine Gerede mehr als zuviel dafür. Einen wahrhaft wohltätigen Verein kann jeder gründen, wenn er auch früher Klavierstimmer war, aber wenn es von Mund zu Mund geht, daß dieser Mann schon drei Mal Crida angesagt hat, ist es dann zu verwundern, wenn er anstatt dem allgemein gehofften Vertrauen, Mißtrauen findet? -- Was denKravall selbst anbelangt, so wurde aus ihm bedeutend mehr gemacht, als eigentlich daran ist. Die Betheiligten verlangten nur eine Sicherstellung für die bereits eingelangten Gelder. -- Man erzählte sich zwar, das Volk habe Alles in den Ministerialsälen zertrümmert, und daß Blut geflossen wäre, aber von dem Allen ist nur das Thatsache, daß man in das Haus drang, und ein paar Thüren zertrümmerte. -- Später wurde die allgemeine Wuth dadurch vergrößert, daß eine Compagnie Militär-Grenadiere in den Hof einrückte, aber, als sie wieder abzogen, begab sich Alles zur Ruhe. Es ist daher nur noch zu erörtern, wie Minister Dobblhof zu dieser ziemlich großartigen Demonstration gekommen ist, da doch nur eigentlich Herr Swoboda Gründer dieses Aushülfsvereines ist? -- Darauf müssen wir erwiedern, daß es zwar eine ausgemachte Sache ist, daß der Staat oder ein Minister unmöglich für ein Privatunternehmen Garantie leisten kann und darf, aber in diesem Falle spricht ein Umstand gewaltig dafür. Ein Minister sprach im constituirenden Reichstage über diesen Verein, und soll ganz offen erklärt haben, daß er diese Angelegenheit gleichsam zu der seinigen mache. Wenn das wahr ist, dann ist es erklärlich, daß sich die Betheiligten an einen Minister gewendet haben, als sie sich hintergangen glaubten. -- Es ist recht schön vom Minister, daß er für diesen Verein also sprach: aber er hätte ihn eben deshalb später mehr berücksichtigen sollen: denn der vormalige Klavierstimmer und nach allgemeiner Erzählung drei mal fallirte Hr. Swoboda ist durch aus nicht der Mann zu einem solchen Unternehmen. Wien im 13. September 1848.
Landessammlungen Niederösterreich
Objektname: Plakat
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2.2.1888
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Landessammlungen Niederösterreich
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