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VergrößernPDFFeedbackPermalinkhttps://www.online.landessammlungen-noe.at/objects/1259773
Ohne Titel
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Ohne Titel

Künstler/in Hans Kupelwieser (Lunz am See 1948)
Datierung2018
Material/TechnikAluminium, lackiert
Maße84 × 160 × 95 cm
InventarnummerKS-24501
Beschreibung
Der Impuls zu Hans Kupelwiesers bildhauerischen Arbeiten geht oftmals von der alltäglichen Warenwelt, von industriellen Design- und Produktionsprozessen aus. Im Fall der hier vorgestellten Skulptur Ohne Titel waren dies die Lipizzanerschweife der Pferdefigurinen aus der Porzellanmanufaktur Augarten. Gemeinsam mit dem Auktionshaus Dorotheum initiierte die Manufaktur 2018 ein Projekt zeitgenössischer Kunst, im Rahmen dessen man österreichische Künstler:innen bat, sich mit dem Material Porzellan sowie der Augarten-Produktpalette auseinanderzusetzen. Kupelwieser schuf in diesem Rahmen eine Pferdeschwanzvase. Auf die Skulptur Ohne Titel blickend, wäre man versucht, auch hier als Material Porzellan anzunehmen, doch tatsächlich handelt es sich um einen Aluminiumguss, der die Formen der Pferdeschweife aufnimmt. Konzeptuell ist das Werk den Gonflables (franz. gonflable, aufblasbar) von Kupelwieser verwandt: Skulpturen, die den Eindruck erwecken, aus einer leicht verformbaren Kunststofffolie zu bestehen, in Wirklichkeit jedoch aus Aluminiumblech gefertigt sind, einem vergleichsweise schwierig zu formenden Metall. Auch in dem raumgreifenden, allansichtigen Werk Ohne Titel sind die Pferdeschwänze ins Großformat aufgeblasen, ein skulpturales Blow-up. „Es ergeben sich oft aus einer Arbeit verschiedene Ableitungen und Verzweigungen, das heißt, es geht immer weiter wie in einem sich selbst generierenden System. Das gilt insbesondere für die aktuellen Arbeiten, wobei diese medialen Verästelungen meist nicht geplant sind, sondern vielmehr prozesshaft entstehen“(1), kommentierte Kupelwieser einmal selbst den Umstand, dass verschiedene seiner Werke rhizomartig miteinander verbunden scheinen. Redimensionierungen, mediale und materielle Übertragungsprozesse, bewusste Bezugnahmen und die Befragung der Signifikanz des künstlerischen Sujets – programmatische Strategien in der Kunst Kupelwiesers – sind daher auch in der Arbeit Ohne Titel richtungsweisend für die Deutung: Eine Skulptur, die gewissermaßen aus anderen Skulpturen hervorging.
Susanne Watzenboeck

(1) Hans Kupelwieser, zit. nach: „Reflections. Hans Kupelwieser im Gespräch mit Alexandra Schantl, Mai 2012“, in: www.kupelwieser.at/de/profil/texte/reflections (zuletzt aufgerufen am 17. März 2022).
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