De-Demolition (Naked Building) / Skulptureninstallation Landesberufsschule Amstetten
Künstler/in
Arturo Hernández Alcázar
(Mexico City 1978)
Datierung2016
Material/TechnikBewehrte Stahlbetonwände, Stahlsäule
InventarnummerPA-718
Beschreibung
Seit August 2016 ragen massive, bewehrte Betonwände auf dem Vorplatz der Landesberufsschule Amstetten bis zu sieben Meter in die Luft. Sie bilden einen begehbaren Raum und sind dennoch nicht einladend im herkömmlichen Sinn. Keine perfekt glatten Wände, keine geschlossenen Ecken, kein schützendes Dach, sondern überall die Spuren von Verfall und Zerstörung: abblätternder Verputz, ausgeschlagene Kanten und die Sichtbarkeit der sonst verborgenen, metallenen Tragekonstruktionen.
Konkret stammen die Teile der trotz offensichtlicher Zerstörungszeichen imposanten Skulptur von einer gerade abgerissenen Messehalle in Wieselburg. 1971 wurde diese in der damals beliebten Bauweise aus massiven Betonelementen und Säulen errichtet, die nicht zuletzt auch für eine entsprechende wirtschaftliche Ausrichtung stand. Die Massivität täuscht nur oberflächlich über die zentrale Antriebskraft des Neoliberalismus hinweg: dieser funktioniert nur, solange beständig neu gekauft, neu gebaut, neu produziert wird und alles „Alte“ (im Fall der Messehalle 40 Jahre) diesem Kreislauf Platz macht.
Damit sind bereits die Kernelemente der Arbeitsweise und der thematischen Auseinandersetzung des mexikanischen Künstlers Arturo Hernández Alcázar angesprochen: alles vom Mensch gebaute trägt bereits den eigenen Zerfall in sich. Damit löst sich auch das scheinbare Paradox – der Bau einer Ruine – auf. Denn im Gegensatz zu neu errichteten architektonischen Hochglanzbauten führt die Installation des Künstlers den Betrachter_innen die bereits im Material schlummernde Zukunft vor Augen.
Die Idee der „Kunstruine“ ist nicht neu. Vor allem während der Romantik waren künstliche Ruinen in Landschaftsgärten sehr beliebt, um die Vergänglichkeit des Menschen zu veranschaulichen. Anders sind allerdings die Drastik und Direktheit, mit der Alcázar diesen Ansatz umsetzt. Der Künstler bedient sich dieser provozierenden Umsetzung, um eindringlich zu veranschaulichen, dass alles, das der Mensch produziert, schafft und erbaut nicht einfach mit der Zeit wieder verfällt und verschwindet, sondern meist ganz gezielt vom Menschen zerstört wird. Nicht immer nur um Neuerem und Schönerem oder Besserem Platz zu machen, sondern häufig aus rein ökonomischen Interessen, zur Gewinnmaximierung oder auch aus kriegerischen Interessen.
Arturo Hernández Alcázar versteht die Skulptur auch als Resonanzkörper und Verstärker. Im Sommersemester 2017 findet ein Workshop mit den Schülern und Schülerinnen zu elektromagnetischen Wellen statt. Entstehen soll eine akustische Installation, die die elektromagnetischen Wellen der Umgebung (Strommasten, die Maschinen in der Landesberufsschule aber auch die Aktivitäten der SchülerInnen) aufnimmt, umwandelt und sie über alte Lautsprecher, die ebenfalls von der Messehalle stammen, wiedergibt.
Konkret stammen die Teile der trotz offensichtlicher Zerstörungszeichen imposanten Skulptur von einer gerade abgerissenen Messehalle in Wieselburg. 1971 wurde diese in der damals beliebten Bauweise aus massiven Betonelementen und Säulen errichtet, die nicht zuletzt auch für eine entsprechende wirtschaftliche Ausrichtung stand. Die Massivität täuscht nur oberflächlich über die zentrale Antriebskraft des Neoliberalismus hinweg: dieser funktioniert nur, solange beständig neu gekauft, neu gebaut, neu produziert wird und alles „Alte“ (im Fall der Messehalle 40 Jahre) diesem Kreislauf Platz macht.
Damit sind bereits die Kernelemente der Arbeitsweise und der thematischen Auseinandersetzung des mexikanischen Künstlers Arturo Hernández Alcázar angesprochen: alles vom Mensch gebaute trägt bereits den eigenen Zerfall in sich. Damit löst sich auch das scheinbare Paradox – der Bau einer Ruine – auf. Denn im Gegensatz zu neu errichteten architektonischen Hochglanzbauten führt die Installation des Künstlers den Betrachter_innen die bereits im Material schlummernde Zukunft vor Augen.
Die Idee der „Kunstruine“ ist nicht neu. Vor allem während der Romantik waren künstliche Ruinen in Landschaftsgärten sehr beliebt, um die Vergänglichkeit des Menschen zu veranschaulichen. Anders sind allerdings die Drastik und Direktheit, mit der Alcázar diesen Ansatz umsetzt. Der Künstler bedient sich dieser provozierenden Umsetzung, um eindringlich zu veranschaulichen, dass alles, das der Mensch produziert, schafft und erbaut nicht einfach mit der Zeit wieder verfällt und verschwindet, sondern meist ganz gezielt vom Menschen zerstört wird. Nicht immer nur um Neuerem und Schönerem oder Besserem Platz zu machen, sondern häufig aus rein ökonomischen Interessen, zur Gewinnmaximierung oder auch aus kriegerischen Interessen.
Arturo Hernández Alcázar versteht die Skulptur auch als Resonanzkörper und Verstärker. Im Sommersemester 2017 findet ein Workshop mit den Schülern und Schülerinnen zu elektromagnetischen Wellen statt. Entstehen soll eine akustische Installation, die die elektromagnetischen Wellen der Umgebung (Strommasten, die Maschinen in der Landesberufsschule aber auch die Aktivitäten der SchülerInnen) aufnimmt, umwandelt und sie über alte Lautsprecher, die ebenfalls von der Messehalle stammen, wiedergibt.
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Standort KiÖRLandesberufsschule Amstetten
SammlungskonvolutKunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
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