Fußwaschungsbecher
ObjektnameFußwaschungsbecher
Hersteller/in
I.C.Nebbien, Wien
Datierung1862
Material/TechnikBlei-Zinn-Legierung
Technische DetailsBlei-Zinn-Legierung (gegossen, plattiert, getrieben, verlötet, graviert)
Maße14,2 x 11,8 cm
InventarnummerLK1946
BereichLandeskunde – Kaiserhaus
Beschreibung
Fußwaschungsbecher für die Fußwaschung am Gründonnerstag. Nahezu reines Zinn, leicht konische Wandung, ausgestellter Stand und Mundrand mit bewegten Faltenzügen. gravierter kaiserlicher Doppeladler mit Titulatur und Jahreszahl.
"Für die Herrscher aus dem Hause Habsburg stellte die Fußwaschung eine Demonstration ihrer Demut vor Gott und ihrer christlichen Nächstenliebe dar, die zum Kanon der herrscherlichen Tugenden gehörten. Das Ritual wurde bis zum Ende der habsburgischen Herrschaft gepflegt. Aus der Zeit Kaiser Franz Josephs sind von dieser Zeremonie auch Bildquellen überliefert. Je zwölf arme Männer und Frauen wurden ausgewählt, einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und schließlich gründlich gewaschen und einheitlich in Schwarz gekleidet. Dem Verzeichnis des Jahres 1880 entnehmen wir, dass das Alter der teilnehmenden Personen zwischen 88 und 92 lag. Zum Zeremoniell gehörten zunächst ein gemeinsamer Kirchgang und ein Schaugericht in vier Gängen. Allerdings wurden die Speisen nicht vor Ort gegessen, sondern den Teilnehmern in einer bemalten Holzwanne mit nach Hause gegeben. Erst dann begann die eigentliche Fußwaschung. Der Kaiser wie die Kaiserin rückten auf Knien von einer Person zur nächsten, wuschen die Füße und trockneten sie ab, assistiert von einem Prälaten, der ein Becken darunterhielt und einem weiteren Geistlichen, der Wasser nachfüllte. Abschließend bekam jeder und jede der zwölf Greise und Greisinnen einen weißen Lederbeutel mit 30 Silbermünzen sowie Weinkrüge und Becher aus grün glasiertem Steingut überreicht und wurde mit einer Hofkutsche nach Hause gefahren." (Sonja Schmöckel)
"Für die Herrscher aus dem Hause Habsburg stellte die Fußwaschung eine Demonstration ihrer Demut vor Gott und ihrer christlichen Nächstenliebe dar, die zum Kanon der herrscherlichen Tugenden gehörten. Das Ritual wurde bis zum Ende der habsburgischen Herrschaft gepflegt. Aus der Zeit Kaiser Franz Josephs sind von dieser Zeremonie auch Bildquellen überliefert. Je zwölf arme Männer und Frauen wurden ausgewählt, einer ärztlichen Untersuchung unterzogen und schließlich gründlich gewaschen und einheitlich in Schwarz gekleidet. Dem Verzeichnis des Jahres 1880 entnehmen wir, dass das Alter der teilnehmenden Personen zwischen 88 und 92 lag. Zum Zeremoniell gehörten zunächst ein gemeinsamer Kirchgang und ein Schaugericht in vier Gängen. Allerdings wurden die Speisen nicht vor Ort gegessen, sondern den Teilnehmern in einer bemalten Holzwanne mit nach Hause gegeben. Erst dann begann die eigentliche Fußwaschung. Der Kaiser wie die Kaiserin rückten auf Knien von einer Person zur nächsten, wuschen die Füße und trockneten sie ab, assistiert von einem Prälaten, der ein Becken darunterhielt und einem weiteren Geistlichen, der Wasser nachfüllte. Abschließend bekam jeder und jede der zwölf Greise und Greisinnen einen weißen Lederbeutel mit 30 Silbermünzen sowie Weinkrüge und Becher aus grün glasiertem Steingut überreicht und wurde mit einer Hofkutsche nach Hause gefahren." (Sonja Schmöckel)
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Inschriften
F[ranciscus].J[osephus].A[ustriae].I[mperator].H[ungariae].B[ohemiae].R[ex].A[rchidux].A[ustriae]. 1862
Objektname: Kupferstich
RG-187
1671
Objektname: Gästebuch
LK202
1830-1887
- Hotel Thalhof / Waissnix Reichenau an der Rax
Objektname: Kupferstich
RG-464
1671
- Sigmund Gabriel Hipschmann
Objektname: Kupferstich
RG-2009
1671
- Cornelius Meyssens