Zeremonialschwert eines Stadtrichters
ObjektnameRatsschwert
DatierungMitte 16. Jh.
Material/TechnikStahl, Eisen, Kupfer
Technische DetailsKlinge Stahl, geschmiedet, punziert, graviert, durchbrochen
Parierstange Eisen, im Zentrum profiliert,
hölzerne Hilze mit kordiertem Kupferdraht und Eisenbouillon umwickelt
Eiserner Knauf mit einer halbkugelförmigen, und einer gewellten Hemisphäre
Maße85,5 x 5,3 x 3,5 cm
InventarnummerRG-17
BereichRechtsgeschichte – Artefakte
Beschreibung
Klinge durchbrochen mit doppelter Blutrinne. In einfacher Gravierung beiderseits mit Buchstaben und Reichsapfel. Braune Lederscheide. Der mit Kupferdraht übersponnene Griff des Schwertes trägt oben und unten einen 2,5 cm breiten Silberreif. Auch die Scheide war mit Silber beschlagen, jedoch nur der mittlere Beschlag erhalten. Dieser zeigt in getriebener Arbeit nachstehende Darstellung: In einer durch zwei gewundene Säulen gebildeten Nische eine weibliche Figur mit einem Kinde auf dem Arme und zwei Kinderfiguren rechts und links von ihm. Der Abschluss der Nische nach oben bildet ein Kielbogen. In den hierdurch gebildeten Zwickeln rechts und links ein Vogel (Adler, Greif?).
Gerichtsschwerter waren Hoheitszeichen für die richterliche Gewalt. Sie standen allerdings alleine Gerichten zu, die die Blutgerichtsbarkeit innehatten, also Todesurteile fällen durften. Man verwendete sie bei gerichtlichen Handlungen oder bei Zeremonien - etwa wenn ein neuer Richter eingesetzt wurde. Die prunkvolle Ausgestaltung zeugt davon, dass as Schwert dem jeweiligen Auftraggeber auch zu Repräsentation diente: "Seht her, wer ich bin". Wie aus der Gravierung hervorgeht, handelt es sich hier um eine Toledaner Klinge.
Gerichtsschwerter waren Hoheitszeichen für die richterliche Gewalt. Sie standen allerdings alleine Gerichten zu, die die Blutgerichtsbarkeit innehatten, also Todesurteile fällen durften. Man verwendete sie bei gerichtlichen Handlungen oder bei Zeremonien - etwa wenn ein neuer Richter eingesetzt wurde. Die prunkvolle Ausgestaltung zeugt davon, dass as Schwert dem jeweiligen Auftraggeber auch zu Repräsentation diente: "Seht her, wer ich bin". Wie aus der Gravierung hervorgeht, handelt es sich hier um eine Toledaner Klinge.
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Inschriften
INT OLE DTO
StandortLeihgabe, Museum für Rechtsgeschichte, Pöggstall