Tafelobjekt X 22
Künstler/in
Franz Xaver Ölzant
(Oberzeiring 1934)
Datierung2010
Material/TechnikAlu gehämmert
Maße200 × 150 cm
InventarnummerKS-16979
BereichKunst – Plastik / Skulptur
Beschreibung
Franz Xaver Ölzant kann auf ein Lebenswerk zurückblicken, das sechs Jahrzehnte bildhauerischen und plastischen Schaffens umfasst: Bronze- und Steingüsse, Gipsmodelle, Steinobjekte, Holzkonstruktionen, Drahtkonzepte, Aluminiumflächen und Steinsetzungen – vom kleinen Guss bis zu monumentalen Land-Art-Projekten. Franz Xaver Ölzants Ausdrucksmittel und die Materialien sind dabei zunächst aber ebenso klassisch wie die Bearbeitung. Zu Beginn seines Schaffens in den 1950er-Jahren steht die Auseinandersetzung mit der menschlichen Figur. Von seinem Lehrer Hans Knesl geprägt, reduziert Ölzant die Figur auf geometrische Grundformen in Stein und Bronze. Schnell folgt jedoch die Auflösung des Realismus, das Biomorphe und Amorphe wird seit Mitte der 1960er-Jahre zu seinem Grundthema, das er in vegetabilen Patterns konzentriert und in verschiedenen Materialien realisiert. Die Beobachtung der Natur ist der Ausgangspunkt. Ist eine Grundform aus der Beobachtung heraus definiert, so wird diese variiert. Weniger die Gestalt als vielmehr das Entstehungsmuster ist Ziel seiner Suche.
In seinen Werken der 1990er- und 2000er-Jahre sprengt Ölzant die Grenzen plastischen Gestaltens. Die fragilen Objekte aus Aluminium werden nun schwebend im Raum platziert und sind aus Drähten und Stäben gebildet: entmaterialisiert und gewichtslos, ohne Volumen und doch raumgreifend. Mit der ab 2007 entstehenden Serie der Aluminiumtafeln wie dem Tafelobjekt X 22 aus dem Jahr 2010 findet Ölzant einen anderen Standpunkt. Er geht nun von der Fläche aus und entwickelt dreidimensionale Musterungen, Reliefs und plastische Ausformungen. Formationen wie Spiralen, Blasen, Rillen, Punkte und additive Reihungen zieren die Platten und verweisen auf sein umfangreiches Spektrum gestalterischer und gesehener Bausteine. „Es ist alles keine abstrakte Konzeption, sondern kommt vom Gesehenen“ (1), sagte Ölzant zum Abschluss bei einem Gespräch.
Elisabeth Voggeneder
(1) Franz Xaver Ölzant im Gespräch mit der Autorin in einer Interview-Reihe zwischen Januar 2012 und September 2014.
In seinen Werken der 1990er- und 2000er-Jahre sprengt Ölzant die Grenzen plastischen Gestaltens. Die fragilen Objekte aus Aluminium werden nun schwebend im Raum platziert und sind aus Drähten und Stäben gebildet: entmaterialisiert und gewichtslos, ohne Volumen und doch raumgreifend. Mit der ab 2007 entstehenden Serie der Aluminiumtafeln wie dem Tafelobjekt X 22 aus dem Jahr 2010 findet Ölzant einen anderen Standpunkt. Er geht nun von der Fläche aus und entwickelt dreidimensionale Musterungen, Reliefs und plastische Ausformungen. Formationen wie Spiralen, Blasen, Rillen, Punkte und additive Reihungen zieren die Platten und verweisen auf sein umfangreiches Spektrum gestalterischer und gesehener Bausteine. „Es ist alles keine abstrakte Konzeption, sondern kommt vom Gesehenen“ (1), sagte Ölzant zum Abschluss bei einem Gespräch.
Elisabeth Voggeneder
(1) Franz Xaver Ölzant im Gespräch mit der Autorin in einer Interview-Reihe zwischen Januar 2012 und September 2014.
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