Raumdekor
Die Böden einfacher Holzfachwerk- bzw. Lehmhäuser bestanden aus gestampftem Lehm oder Lagen von Brettern. Mit dem Übergang zur gemauerten Bauweise errichtete man Böden aus Kalkmörtel-Estrichen. Wohlhabende Hausherren ließen die Räume mit Mosaiken kleiner Steinchen von einem Zentimeter Seitenlänge aus Natursteinen, Edelsteinen oder Glas auslegen. Pro Quadratmeter wurden dafür rund 10.000 Stück benötigt. Kostengünstiger war das Ziegelmosaik aus würfel- oder rautenförmigen bzw. sechseckigen Ziegelsteinen.
Wände und Decken wurden weiß getüncht, monochrom verputzt oder mit hochwertigen Mustern – ob figürlich, floral oder geometrisch – verziert. Die Römer beherrschten zur Ausschmückung die feucht ausgeführte Freskotechnik ebenso wie die Seccotechnik auf trockener Wand. Die Farben wurden aus Mineralien, teils auch aus pflanzlichen Stoffen gewonnen. In der Zivilstadt von Carnuntum legte man im Zuge der Grabungskampagne 2006 und in den Jahren darauf bedeutende Malerei und kleinere zusammenhängende Stücke von Mosaikböden in Schwarz-Weiß-Technik frei.