Baukeramik
Die Verwendung von luftgetrockneten Lehmziegeln wie auch von gebrannten Ziegeln hat eine lange Tradition. Die Römer, die um die Qualitäten des Baustoffs und seine vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten wussten, haben die Kenntnisse über die Ziegelbauweise weiterentwickelt und perfektioniert. Die Fertigung erfolgte überwiegend serienmäßig in großen Mengen nach standardisierten Arbeitsabläufen in vom Militär organisierten Ziegeleien oder in privat geführten Unternehmen.
Die vielfältigen Formen der Baukeramik führen den hohen technischen Standard in der Antike vor Augen. Neben Dachziegeln (tegulae, imbrices, antefixa) benötigte man vor allem quadratische Platten (lateres) unterschiedlicher Größe und Stärke sowie Hohlziegel (tubuli), die in Wänden, Fußböden oder Heizungsanlagen verbaut wurden. Ziegelstempel, Graffiti, Abdrücke und technologische Beobachtungen in Hinblick auf den Herstellungsprozess liefern weitere wertvolle Erkenntnisse.